Presse-Erklärung vom 16.8.2018

Pressemitteilung

Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach

16.08.2018

Ausgewildeter Rotmilan lebt - und kann sich selbst ernähren!

Mitglieder der Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach haben nach der Auswilderung des letzten überlebenden Rotmilan-Nestlings endlich Gewissheit: Der junge Rotmilan lebt!

Am 5. August gelang es der Gruppe erstmalig, den 10 Tage zuvor ausgewilderten Jungvogel zu fotografieren. Eine zweifelsfreie Identifikation des Vogels ermöglichte ein „Trick“ des Rotmilanexperten Dr. Hans Wirth. Er zeichnete vor der Auswilderung des Vogels parallel zu einer natürlichen Querlinie am Schwanzende des Vogels, eine zweite halbe Linie auf die Unterseite des Rotmilanschwanzes. Diese farbliche Markierung, die im Laufe der Zeit verschwindet und den Vogel in keinster Weise behindert, sollte die spätere Identifikation des fliegenden Vogels durch ein Fernglas ermöglichen. Diese Strategie ist nun aufgegangen. 
Die Naturschutzgemeinschaft ruft erneut alle Menschen in der Region dazu auf, die Tötungsdelikte der nachgewiesenermaßen mindestens 4 Rotmilane nicht beiseite zu legen, sondern nach wie vor bei der Verfolgung der Täter aktiv mitzuwirken. Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass eine Belohnung von insgesamt 2.500,- Euro ausgewiesen sind, die für Hinweisgeber und Hinweisgeberinnen, die an der Ergreifung der/des Täters erfolgreich mitwirken, ausgegeben werden können: Wer kann Hinweise auf den Giftstoff Parathion / E605 geben? 
Die Naturschutzgemeinschaft ist sehr glücklich, dass der Vogel gesichtet und fotografiert werden konnte. Der junge Rotmilan ist seinem Geburtsort augenscheinlich treu geblieben ist und ganz offensichtlich, trotz der schwierigen Ausgangsbedingungen durch die Vergiftung seiner Geschwister und mindestens eines seiner Elterntiere in der Lage, sich selbst zu ernähren. Seine angeborenen Instinkte scheinen gut zu funktionieren, denn er musste auf eine Anlernphase durch seine Eltern, zum selbstständigen Überleben in der Natur, komplett verzichten. Das stattdessen in der Vogelpflegestation in Eekholt durchgeführte Trainingsprogramm hat diesen Nachteil also erfolgreich kompensieren können.
Wer hat Kenntnis von Personen, die dieses Gift lagern, bestellten oder weitergegeben haben? Wer kennt Personen, die Greifvögeln nachstellen? Melden Sie sich mit ihrem Wissen bei der ermittelnden Umweltpolizei Bad Segeberg, die weiterhin Interesse an Hinweisen aus der Bevölkerung hat, unter Tel.: 04551 – 8840.

Die illegale Tötung von Greifvögeln stellt eine Straftat dar und ist nicht hinzunehmen, daher ruft die Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach alle Rotmilan- und Naturfreunde dazu auf, im eigenen Lebensbereich aktiv zu werden und sich am Greifvogelschutz zu beteiligen.
V.i.S.d.P.
Nils Kuhnert-S.
Dorfstraße 29
213813 Blunk
Tel. 0162 7221386
V.i.S.d.P.
Lars Lorenzen
Alterfrader Weg 7
24635 Daldorf 
Tel. 0176 20162997  
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